Viele hören nur das Wort „Umzug“ und sind ganz aufgeregt. Wie weit das weg sein wird, ob sie uns dann noch erreichen können, ob wir leicht zu finden sein werden, ob es dort Parkplätze gibt. Das sind die Hauptfragen, die sofort kommen.
Also der Blaue Tower ist nur wenige Hundert Meter vom Krankenhaus entfernt im Quartier Süd, wo früher mal die Kaserne war.
Er befindet sich nicht weit weg von dem neuen Edeka, den man von der Koblenzer Straße aus auf dem Weg Richtung B49 und Niederelbert sieht.
Es gibt dort eine Bushaltestelle, man läuft am Edeka vorbei und den ersten Fußweg rechts, dann sieht man den Blauen Tower. Für die vielen Patienten, die über die B49 kommen, ändert sich nur die Ausfahrt. Statt am Krankenhaus fährt man ab Richtung Montabaur Schwimmbad / Kreisverwaltung. Nach der Ausfahrt ist gleich nach 50 oder 100m die erste rechts die Einfahrt in den Gewerbeteil des Quartier Süds. Hier fährt man durch bis zum Ende, denn das Grundstück vom Blauen Tower grenzt bereits an den Wohnteil des neuen Viertels.
Wir haben neben und hinter dem Blauen Tower ganz viele kostenlose Parkplätze, was eine große Verbesserung gegenüber der Situation am Krankenhaus darstellt.
Aber wie auch dort bleiben wir ebenerdig und alles ist baulich nicht nur für Rollatoren und Rollstühle geeignet, sondern sogar für Liegendtransporte eingerichtet.
Das wollen beide Seiten, denn sowohl dem Krankenhaus, als auch uns liegt sehr viel daran, den Versorgungsauftrag für die Region weiterhin zu erfüllen. Schließlich verlassen sich unsere älteren und kränkeren Patient(inn)en darauf, dass wir falls nötig die Behandlungen stationär durchführen können, und auch für viele überweisende Kolleg(inn)en sind wir bei diesen Patient(inn)en in den letzten zehn Jahren zu einer festen Größe geworden, auf die man sich im Notfall verlassen kann, wenn es in der Zahnarztpraxis zu heikel wird. Das war ja auch ein Grund dafür, dass wir für den Blauen Tower nach einem Grundstück gesucht haben, das ein rasches Hin- und Herflitzen möglich macht.
Unterbrechungen in der Patientenversorgung soll es durch den Umzug keine geben. Gegen Ende des Jahres, ungefähr im November sollten die neuen Räumlichkeiten Formen angenommen haben. Wir brauchen ja auch Möbel, Behandlungsstühle und Computer. Dann werden wir vielleicht eine kurze Überschneidungsphase haben, wo wir bereits erste Patienten in der neuen Praxis sehen, manche noch in der alten, aber eine Pause machen wir nicht.
Insgesamt soll die Vergrößerung der Räumlichkeiten auch mit einer Vergrößerung des Teams einhergehen mit dem Ziel, dass die Praxis überhaupt nicht mehr wegen Urlaubs geschlossen werden muss, sondern wir immer jemanden da haben, der sich um die Patient(inn)en kümmert.
Zunächst habe ich ganz normal Medizin studiert. Dabei hat mich die Chirurgie aufgrund meiner handwerklichen Interessen schon von Anfang an interessiert, weshalb ich auch meine erste Doktorarbeit in der Allgemeinchirurgie gemacht habe. Da ging es um die Reaktionen des Darms bei Sauerstoffmangel, z.B. während einer Operation.
Gegen Ende des Studiums absolvierte ich ein Praktikum in Stuttgart im Marienhospital in der Plastischen Chirurgie.
Die Abteilung dort bestand aus den normalen plastischen Chirurgen, also Ärzten mit entsprechender Facharztweiterbildung, und den Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen mit Doppelstudium und der dazu gehörenden Facharztausbildung. Die Nur-Ärzte mussten beim Operieren immer an der Grenze zu Kopf und Hals aufhören, während die MKGler auch da operieren durften, wo es richtig interessant wurde, Augen, Nase, Mund, inklusive aller Gesichtsknochen, Kieferknochen und der Kiefergelenke.
Das hat mir zu denken gegeben und mich auf die Idee gebracht, zusätzlich noch das Studium der Zahnmedizin anzuhängen und die Facharztausbildung zum MKG-Chirurgen zu machen.
Also geboren bin ich im Remstal östlich von Stuttgart. Hochdeutsch war sozusagen meine erste Fremdsprache nach Schwäbisch als Muttersprache. Heute hören das meist nur noch andere Schwäbinnen und Schwaben heraus, aber davon gibt es im Westerwald viel mehr als man denkt. Dann fragen sie immer ganz begeistert nach, wo genau ich herkomme, ob ich diesen oder jenen kenne und vor allem, wo ich so gut Hochdeutsch gelernt habe. Ich erzähle bei diesen Gelegenheiten immer, dass ich nach meinem Doppelstudium in Ulm und Tübingen in die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie nach Osnabrück kam und mein dortiger Chef mir als erstes erklärte, er könne nur mit mir zusammenarbeiten, wenn ich richtig reden würde. Da habe ich es quasi zwangsweise lernen müssen und bin auch Jahre später im Westerwald nicht mehr rückfällig geworden.
Inzwischen lebe ich ja seit über 10 Jahren hier, denn 2007 habe ich schon die Praxis gegründet. Dabei hat man es mir hier immer sehr leicht gemacht, und das hatte nicht einmal etwas damit zu tun, dass meine Frau aus Montabaur stammt. Die Menschen hier sind einfach unglaublich aufgeschlossen, offen und freundlich, und sie stellen viele Fragen, wie man ja hier an der Rubrik „Häufige Fragen“ schon erkennen kann. Jeder möchte einen irgendwie einordnen können, und das ist ja auch in Ordnung. Die Landschaft hier hat es mir sehr angetan, und ich finde die Region total schön.
Am Abend nach der Arbeit gehe ich meistens noch ins Fitnessstudio, ein bisschen Ausdauertraining, ein bisschen Krafttraining, danach bin ich dann auch nach einem anstrengenden Tag schnell wieder gut gelaunt und ausgeglichen.
Am Wochenende bin ich auch eher nicht der Typ, der gut stillsitzen und nichts tun kann. Deshalb habe ich einen großen Garten, wo es immer was zu tun gibt. Wenn wir einmal am hinteren Ende angekommen sind, ist vorne schon wieder neues Unkraut. Aber dann lasse ich manchmal auch Unkraut Unkraut sein und fahre mit meiner Frau an die Lahn oder an die Mosel, klettere die Hänge hoch und runter oder sitze auf einer Bank in den Weinbergen in der Sonne. Das ist wie ein kleiner Urlaub.